Hoorn und der Weg nach Hause

Ich hatte noch ein paar ganz wunderbare und entspannte Tage mit Disi, Ida, Helena und Nils in Hoorn und bin gestern mit dem Zug nach Hause gefahren. Hoorn ist eine wirklich hübsche Stadt nördlich von Amsterdam. Ich hatte am Samstag nur noch 45 km zu radeln und bin dabei unter anderem durch Edam gekommen (daher kommt der Edamer Käse). Ich war schon mittags bei den anderen und bin mit Disi und Ida noch durch die Stadt gelaufen, hab Wäsche gewaschen und das Zelt getrocknet.

Am Sonntag waren wir auf Texel (eine der niederländischen Nordseeinseln), dort am Strand und in einer Seehundauffangstation mit ganz vielen kleinen Babyrobben, die dort aufgepäppelt werden. Montag war dann ein entspannter Tag, an dem wir auch einfach in der Stadt waren. Die Urlaubsstimmung der anderen hat auf mich abgefärbt und nach der Fahrradreise, auf der die Zeit ja hauptsächlich aus radeln, essen, schlafen und Zelt auf- und abbauen besteht, hat es das Ganze irgendwie abgerundet, weil ich so richtig schön runtergefahren bin. Irgendwie war es so eine sehr schöne Mischung aus Radeln, Campen und Urlaub mit Freuden.

Die Rückfahrt mit dem Zug ist immer spannend, wenn das ganze Fahrrad vollgepackt ist und man nur 6 min Umsteigezeit hat. Ich habe festgestellt, dass auch die niederländische Bahn mit Verspätungen zu kämpfen hat, aber dafür super nette Schaffnerinnen existieren, die alles unternehmen, damit man doch noch den fürs Fahrrad reservierten Zug erwischt.

Und dann gibt es dieses Phänomen, das ich schon öfter auf Radreisen hatte: In ein paar Stunden Zugfahrt spult sich die ganze Strecke nochmal rückwärts auf, die man sich vorher in mühevoller Kleinarbeit über Tage erarbeitet hatte. Da Radwege und Zugstrecken oft nebeneinander liegen, bin ich gestern an eben diesen Kanälen in Holland noch einmal vorbei gefahren, an denen ich vorher geradelt bin. Ich bin durch Düsseldorf, Koblenz und Mainz gekommen und konnte den kompletten Mittelrhein samt Loreley aus dem Zugfenster sehen. Bei mir stellt sich dann so eine Mischung ein aus Stolz (soooo viel hab ich geschafft) und Sentimentalität (es war sooo schön). All die Begegnungen mit anderen Menschen, die Erlebnisse und die Erkenntnisse für mich selbst ziehen noch einmal an mir vorbei.

Ich hab das Gefühl zwei Monate weg gewesen zu sein, bin sehr erholt und entspannt und habe mich sehr auf Oli gefreut.

Eine Antwort auf “Hoorn und der Weg nach Hause”

  1. Klingt Klasse. Ich bin gerade auf dem Weg zum Bahnhof und versucht ein Ticket im neuen IC mir Rädern und Kleinkindabteil an die Nordsee zu ergattern . Liebe Grüße, Bettgarnitur (Bernhard, fand aber den T9 Vorschlag irgendwie auch witzig)

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