Letzte Woche war ich in Bielefeld bei Philipp zum Klettern, Wandern, Spikeball spielen, Tischbouldern, Akroyoga machen – eigentlich einfach eine mega Sportwoche. Philipp kenne ich von der MUED-Tagung (für Mathelehrer ein echtes Highlight jedes Jahr… 80 Mathelehrer tanzen auf „Hurra hurra, die Schule brennt“ und obendrein kommt man danach zurück und hat richtig Bock auf guten Unterricht und viel gelernt). Ich hatte im Herbst überlegt, mich statt meiner Venedig-Tour ihm und seinem Kumpel Andi anzuschließen. Die sind nämlich mit dem Rad vom Nordkap bis nach Istanbul gefahren (guckt mal auf www.offtherails.de), aber bei mindestens 20kmh und teilweise deutlich mehr als 100km pro Tag hätte ich wohl nicht mithalten können und hatte ja so auch eine mega tolle Tour.
Stattdessen haben Philipp und ich im Dezember schon eine Wanderwoche im Taunus eingelegt, im Januar war ich schon mal in Bielefeld bei ihm zum Wandern und Gesellschaftsspiele spielen, aber jetzt war endlich das Wetter soooo gut, dass wir richtig was unternommen haben.
Sonntag war das ne Wanderung durch den Teutoburger Wald bei Bielefeld und weil Philipp mit seiner WG gerade sowieso eine Sportchallenge laufen hat, mussten irgendwo noch 50 Minuten Krafttraining her. Wir haben einfach ne Runde Akroyoga gemacht (quasi Akrobatik), was dann doch wirklich recht anstrengend war. Am Montag waren wir mit der Mitbewohnerin Marie im Park, haben Spikeball gespielt und wieder ne Runde Akroyoga gemacht. Eigentlich waren wir danach schon ziemlich müde, aber kamen irgendwie aufs Tischbouldern zu sprechen und konnten es nicht lassen, Philipps Schreibtisch dazu zu missbrauchen (oder eher der Schreibtisch uns … den blauen Flecken nach zu urteilen). Beim Tischbouldern setzt man sich oben auf den Tisch und die Aufgabe besteht darin, einmal unter dem Tisch durch wieder nach oben zu klettern ohne den Boden zu berühren. Das ist suuuuuper anstrengend, aber für Philipp, seinen Mitbewohner Jonah und mich war der Ehrgeiz größer als die Schmerzen und es hat einfach so richtig Bock gemacht.
Das eigentliche Highlight der Woche war dann aber unser zweitägiger Wander- und Kletterausflug in die Dörenther Klippen bei Ibbenbühren in der Nähe von Osnabrück. Wir haben Klettersachen, Isomatte, Schlafsack, jeder 5 Liter Wasser, Futter, etc. in unsere Wanderrucksäcke gepackt und sind am Dienstagmorgen mit dem Zug nach Ibbenbühren gefahren. Von dort sind wir ca. eineinhalb Stunden zu den Klippen gelaufen. Dann haben wir den ganzen Tag mit Klettern am Fels verbracht. Der Dreikaiserstuhl (so nennt sich der Fels an dem wir geklettert sind) hatte für uns genau die richtigen Routen im richtigen Schwierigkeitsgrad (für alle, die sich auskennen: wir sind so 5er und 6er Routen geklettert). Thema des Tages: Raus aus der Komfortzone! Wir haben uns ganz schön gepusht und es war suuuper! Abends waren wir ganz schön ko und haben uns ein bisschen weiter weg im Wald einen Platz für die Nacht gesucht. Am nächsten Morgen Frühstück oben auf den Klippen und dann direkt wieder an die Wand. Haben uns an einer schwierigeren Route festgebissen und immer abwechselnd ein paar cm mehr geschafft. Nachmittags sind wir dann zurück gewandert und haben noch einen Abstecher aufs „hockende Weib“ gemacht. Eine Felsformation, die vergleichbar mit vorher dann doch ohne Probleme zu beklettern war. Nach einer spannenden Rückfahrt (defekte Toiletten im Zug, verlorene Zugtickets, verspätete Züge mit Sprints zum Umsteigen) sind wir einfach nur noch ziemlich müde aber glücklich auf die Couch gefallen.
Donnerstag bin ich wieder zurück nach Hause gefahren, denn Ostern stand ja dann vor der Tür. Oli hatte vor ein paar Wochen zu mir gesagt, dass er doch mal gerne mit mir Fahrradtouren machen möchte. Da gehen bei mir natürlich alle Lichter an und ich hab gleich überlegt, wo es hingehen könnte. Da wir sowieso an Ostern zu meiner Mutter fahren wollten, haben wir den Besuch und das Radeln miteinander verbunden. Samstag morgen haben wir noch schnell einen schnellen Schnelltest gemacht (also das in der Nase ist ja echt unangenehm… aber positiverweise negativ) und sind dann los zur Bahn. In Stockheim Oberhessen sind wir unsere Tour auf dem Vulkanradweg Richtung Lauterbach gestartet. Für alle die den nicht kennen: Früher gab es eine Zugverbindung mitten durch den Vogelsberg über Grebenhain, Gedern und so. Hat sich wohl aber nicht gelohnt, weshalb die Strecke stillgelegt und irgendwann in den 90ern zu einem wirklich mega tollen Radweg ausgebaut wurde (auf dem man übrigens auch richtig richtig gut Longboarden kann!). Man sieht noch die alten Bahnhofsgebäude, fährt hauptsächlich durch Wälder und die Steigung ist moderat, sodass man ca. 600 Höhenmeter doch (normalerweise) recht gut radeln kann. Die Sonne hat zwar die meiste Zeit geschienen, aber der Wind hat es uns wirklich schwer gemacht. Bei eh schon nicht so hohen Temperaturen, kam der Wind natürlich von vorne und war wirklich a….kalt. Der arme zwar ziemlich sportliche aber halt radelungeübte Oli hatte Poschmerzen und ich hatte Gewissensbisse, weil ich vielleicht doch eine zu harte Strecke rausgesucht hatte. Ich hoffe, ich hab ihn nicht vergrault, denn trotz Wind und Kälte war es doch ein wunderbarer Tag auf dem Rad und ichhab mich total gefreut, unterwegs zu sein und hab mich vor allem darüber gefreut, dass er mitgekommen ist. 🙂
Nun sind wir wieder zu Hause und ich mache mir schon Gedanken, wie es weitergehen könnte. Die nächsten beiden Wochen bin ich für Schabernack zu haben. Wenn von euch jemand radeln, wandern, klettern will, sagt Bescheid!
Und ansonsten: Bis bald
Eure Tine