Am Dienstag gings weiter durch die Ostfjorde richtung Norden. Eigentlich sind wir mehr oder weniger planlos in Fjorde reingefahren oder auch nicht, haben dabei aber zwei tolle Sachen entdeckt. Zum einen waren wir in einem winzigen Ort Eskifjördur in Randulffs Sea House, wo wir ganz ganz wunderbar zu Mittag gegessen haben. Das kleine Restaurant war in einem alten Fischerhaus direkt am Wasser und man hat beim Essen unter sich die Wellen gehört. Super schön.
Dann sind wir ein Stück weiter in eine Schotterpiste eingebogen. Oli hatte irgendwo im Internet ein Foto von der Straße gefunden, was wirklich spektakulär aussah und weshalb er da unbedingt hin wollte. Die Piste führt da nämlich in engen Serpentinen in einen Fjord hinunter vorbei an schönen Wasserfällen. Und in echt war es dann noch viel schöner. Es war kaum jemand unterwegs, oben ist man erstmal an Gletscherfeldern und kleinen Seen vorbei gekommen und dann gings steil bergab. Unser Dacia Duster hat alles gut geschafft, auch wieder hoch und die Fahrerei hat echt Spaß gemacht.
Abends wollten wir eigentlich noch in Egilsstadir in ein Schwimmbad, wo sich ein warmer Pool im kalten See befindet, haben aber von außen schon die Scharen an Touristen gesehen, die da fast gestapelt aufeinander saßen und sind lieber direkt zum Campingplatz gefahren, und haben uns bei gutem Wlan mit einem Film vorne ins Auto gesetzt. War auch mal sehr schön zur Abwechslung. Nebenbei konnte man immer mal draußen auf den Sonnenuntergang schauen.
Am Mittwoch sind wir dann weiter richtung Westen. Hier haben wir noch einen Abstecher zum Dettifoss gemacht. Der soll angeblich der Wasserfall hier mit dem meisten Wasservolumen pro Sekunde sein. So sah er auch aus und zudem hat er durch den aufgewühlten Schlamm so eine echt eklige dreckig-braune Farbe gehabt. Also irgendwie gar nicht so schön anzusehen, wenn man vorher schon mit so schönen Wasserfällen verwöhnt war. Außerdem waren es an dem Tag tatsächlich 26 Grad und die Sonne hat gebrannt wie blöd. Am Dettifoss war alles voller älterer Männer, die meinten ihren Wanzt für alle präsentieren zu müssen. Wir haben sie Silberrücken getauft und sind dort aufgrund der Touristenansammlungen und der „Hitze“ schnell wieder verschwunden.
Viel spannender waren dann die Schwefelfelder beim See Myvatn. Über eine große Fläche blubbert es überall und es steigt heißer schwefeliger Dampf auf. Es stinkt wie die Hölle nach Schwefel (wer nicht weiß, wie das riecht: ne Mischung aus Ei und ein richtig böser Pups), aber auf dem Boden ergibt sich ein wunderschönes Farbspiel aus rot, orange, gelb und weiß.
Anschließend gabs ein gutes Essen direkt am See und dann sind wir weiter richtung Westen. Auf dem Weg geht die Straße beim Godafoss vorbei und das ist man wirklich ein echt schöner Wasserfall. Auch wenn wir an diesem Punkt der Reise wirklich schon sooo viele Wasserfälle gesehen, fotografiert und gemalt hatten, waren wir wirlich happy, weil die Sonne schon ziemlich weit unten lag und das Licht wunderschön, was Wasser klar und fast keine Leute unterwegs. Oli hat fotografiert und ich gemalt und wir sind erst nach 9 dort weg um zu unserer Unterkunft in Akureyri zu fahren.
Akureyri kommt dann im nächsten Beitrag.
Bis dann, eure Tine