Snaefellsnes

Am Samstag gings weiter Richtung Westen, denn wir wollten unbedingt noch auf die Halbinsel Snaefellsnes. Auf einem unserer Quarantäne-Spaziergänge im Hafen von Reykjavik hatten wir nämlich am Horizont einen riesigen weißen Berg gesehen und die Recherche ergab, dass das der Vulkan mit Gletscher Snaefellsjökull war, der am westlichen Ende dieser einen Halbinsel liegt. Sah schön aus und wir hatten noch ein bisschen Zeit, also los!

Laut Google Maps sollte die Fahrt bis dorthin ca. zweieinhalb Stunden dauern, aber wie immer haben wir für diese Strecke den ganzen Tag gebraucht, weil es einfach sooo viel schöne Landschaft anzuschauen gab und man eben immer mal anhalten musste um Fotos zu schießen, was zu essen, zu pinkeln. Sowieso war das über weite Strecken ne Schotterpiste mit auch mal gröberen Steinen, sodass man gar nicht so schnell fahren konnte oder wollte. Einen längeren Stopp haben wir bei einem Bach gemacht, der uns so über den Weg lief. Von der Brücke aus haben wir nämlich so ultra türkises Wasser gesehen, dass wir auf dem kleinen Parkplatz angehalten haben, wo irgendwie außer uns niemand war. Irgendwie hat es sich ergeben, dass wir immer weiter flussaufwärts gegangen sind, kleine Wasserfälle bestaunt haben, Fotos gemacht haben. Das Wasser war super klar und hell und sauber und teilweise bis zu 3 Meter tief, sodass Oli irgendwann meinte, er will baden gehen. Was eine tolle Idee! An dem Tag hatten wir ca. 24 Grad draußen (viel zu warm für Island, wie ich es sonst kannte). Also schnell n Handtuch aus dem Auto geholt und rein in den eiskalten Bach. Es war ganz ganz wunderbar.

Nach der Erfrischung haben wir von einem Aussichtspunkt etwas weiter westlich ein Schiffswrack vor einer Insel entdeckt. Olis Fotografenäuglein haben geblitzt, also haben wir die Malsachen und das Fotoequipment geschultert und sind ca. 2 km über einen Trampelpfad zum Wrack gelaufen. Leider hatte inzwischen die Flut eingesetzt, sodass wir nicht direkt bis dorthin konnten, aber auch so war es toll anzusehen. Oli hat geknipst, ich gemalt. Irgendwann kam das Wasser dann zu nah, sodass wir eingepackt haben und zurück gelaufen sind.

Auf der Weiterfahrt gabs dann noch einen Futterstopp in einer Pizzeria und dann gings auch schon weiter auf den Campingplatz in Olafsvik. In der Gemeinschaftsküche haben wir uns noch mit ein paar Franzosen verquatscht. Allgemein konnte man in den Gemeinschafträumen der Campingplätze immer irgendwelche Leute treffen, bereden, was man schon so gemacht hat und natürlich die Vulkanerlebnisse teilen. Oli hat sich mit einem Isländer unterhalten und als Oli meinte, dass er halt den Vulkan jetzt nur erlebt hat, als schon die Lava überall war und man nicht mehr nah ran konnte, meinte der Isländer „Ja, du hättest halt gleich im März kommen sollen!“ Ja nee, is klar! Wir würden auch gerne mal schnell nach der Arbeit zum Vulkan rüberfahren. Das wäre toll!

Am Sonntag haben wir die Runde um die Halbinsel abgeschlossen. Der Blick auf den Berg mit Gletscher blieb uns leider verwehrt, weil da ein riesen Wolkenhaufen hing. Aber unten an der Küste gabs trotzdem mal wieder allerhand zu entdecken. An einer Stelle gabs riesige Felshaufen im Wasser mit Steilküste und tausenden von Vögeln. Und etwas weiter konnte man über einen kurzen Wanderweg eine Spalte im Fels erreichen. Einer Sage zufolge ist dort ein Halbtroll, nachdem er aus Rache seine Söhne ermordet hatte, im Gletscher verschwunden und wenn man genau guckt, kann man ihn angeblich noch entdecken. Jedenfalls kommt durch die 1m breite und ziemlich hohe Spalte ein Bach hinaus und über die Steine im Bach kann man dort hineinklettern, was wir natürlich gemacht haben. Das war spannend und sehr nass, aber toll!

Danach haben wir mit einer Essenspause in der Nähe von Reykjavik die Runde um die Insel abgeschlossen und sind dann noch einmal runter nach Grindavik gefahren, weil wir gerne zum Sonnenuntergang (also nachts) nochmal zum ausbrechenden Vulkan wollten. Wir haben auf dem Campingplatz eingecheckt und dann von dort den Livestream geschaut, aber leider war dort alles so neblig und regnerisch, dass man leider nix von der Lava und dem Vulkan gesehen hat, weshalb wir auf dem Campingplatz geblieben sind.

Zur Halbinsel Reykjanesbaer dann im nächsten Beitrag.

Bis dann, eure Tine

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