Sonntag (9.5.) war ein super tierreicher Tag. Wir hatten uns für morgens noch im Chobe River Camp eine Bootstour zum Sonnenaufgang gebucht. Um 7 in der Früh gings los. Das Licht war wirklich ganz ganz toll und das Wasser noch spiegelglatt. Wir sind dann für ca. dreieinhalb Stunden mit einem Guide auf dem Fluss rumgeschippert. Immer am Ufer entlang und auf der Suche. Da der Kwando Namibia und Botswana trennt, konnten wir quasi vom Fluss aus die Tiere im botswanischen Nationalpark beobachten ohne einen Fuß ins Land zu setzen und damit den ganzen Aufwand zu haben. Leider ist es nämlich momentan gar nicht so leicht, dort einzureisen. Zum einen braucht man die Tests, aber man müsste auch den Mietwagen ummelden und das irgendwo drucken lassen. Aber da für Deutschland Botswana als Virusvariantengebiet gilt, müsste ich dann nach der Heimreise für 14 Tage in Quarantäne.
Also, auf dem Boot war es jedenfalls ganz wunderbar. Wir haben Giraffen, Zebras, Impalas, Kudus, Wasserböcke, Seeadler, einen Büffel, Geier, Paviane, ganz viele Vögel und auch einige Krokodile gesehen. Bei jedem Krokodil ist unser Guide näher ran gefahren und das eine ist ca. eineinhalb Meter vorm Boot wieder aufgetaucht. Ganz schön gruselig, aber auch beeindruckend. Die Impalaböcke haben gekämpft, die Paviane und Impalas haben schöne Dinge zu zweit gemacht und überhaupt war da einiges los.
Wasserbock Kudubock Impalas
Zurück im Camp haben wir gepackt (ganz schön anstrengend, wenn man dabei auch noch tausende von Ameisen entfernen muss) und sind wieder richtung Westen gefahren, weil wir den Caprivizipfel nun wieder verlassen wollten. Als Zwischenstop haben wir wieder ein Camp am Kwando gewählt, aber diesmal in einem Nationalpark (Kwando Core Area im Nambwa Camp). Dafür musste man erstmal eine ganze Weile auf einer sandigen einspurigen Piste durch den Wald fahren. Wenn da ein Auto entgegen kommt, ist das ganz schön spannend, weil einer von beiden seitlich in die Büsche muss und man bei dem ganzen Sand nicht stecken bleiben darf. Auf dem Weg haben wir einen Elefanten gesehen, der sich aber so effektiv hinter Büschen versteckt hat, dass ich leider kein tolles Foto machen konnte („Lieber Elefant, ich habe heute leider kein Foto für dich.“)
Wer kann alle Hörner zuordnen? Luft aus den Reifen lassen, damit die Sandpiste besser befahrbar ist.
Unser Camp lag total schön zwischen Bäumen und Büschen am Flussufer. Direkt beim ersten Weg zum Klohäuschen hab ich eine Schlange entdeckt. Wir haben daraufhin den Ranger gerufen und nachgefragt. Er meinte, die sei nicht gefährlich, aber nachts sei einiges im Camp unterwegs: Elefanten, Hyänen, Leoparden, Nilpferde, Schlangen… Ich dachte nur: Das ist jetzt das nächste Schwierigkeitslevel. Wir hatten ja schon Affen, Ameisen, schnarchende Hippos… aber jetzt alles auf einmal. Puh! Linda und Paul haben dann blöderweise nachts ihre Schuhe unten an der Leiter stehen lassen. Am nächsten Morgen war Lindas einer Schuh komplett in Stücken über unser Camp verteilt und Pauls Schuhe waren einfach weg. Die Spurensuche mit Hilfe von Carlos neuem Buch hat ergeben: Hyänen! Das fand ich dann schon ganz schön gruselig.
Das Hippo lag zuerst da, wie ein dicker fetter Wal.
Wir sind dann zum sogenannten Horseshoe gefahren. Das ist ein See, der die Form eines Hufeisens hat. Dort lag ein dickes fettes Hippo am Strand. Sonst haben ganz viele Antilopen gesehen, hauptsächlich Kudus und Impalas, aber sonst nichts großartiges. Wir sind deshalb wieder den spannenden sandigen Weg zurück auf die geteerte Hauptstraße und von dort richtung Westen zur Riverdance Lodge. Da erzähl ich beim nächsten Bericht weiter.
Bis dann, eure Tine