Entspannungstage und das Essen in Namibia

Letzten Montag bis Mittwoch haben wir uns so richtig schön im River Dance Camp am Kwando River entspannt. Wir hatten einen wunderschönen Platz zwischen Bäumen und Büschen mit Blick über den Fluss. Ein privates Klohäuschen haben hier sowieso die meisten Plätze. Außerdem war die zugehörige Lodge mal wieder super schön. Wir haben uns gleich mit den beiden Hunden angefreundet und durften sogar die sieben kleinen Babyhunde besuchen. Außerdem haben sie eine zahme Antilope deren Spuren wir auf den sandigen Pfaden gefunden haben. Der Dienstag begann mit einer Mountainbiketour durch die umliegenden Siedlungen. Unser Führer Lukas hat ordentlich Gas gegeben und ein bisschen was über die Schule, den Kindergarten und die Kirche erzählt und wie dies alles entstanden ist. Auf den Rädern sind wir auf dem einen oder anderen Sandweg stecken geblieben, mitten durch ein Maisfeld gedüst und haben am Ende noch ein paar Hügel mitgenommen. Wir sind extra früh gestartet, aber um 10 als wir zurück gekommen sind, war es wirklich schon sehr warm und wir ordentlich durchgeschwitzt.

Als ich hörte, dass es in der Lodge Massagen gibt, war ich sofort dabei. Wer weiß, wann man so etwas tolles in Deutschland das nächste mal bekommen kann? Vor allem: nicht teuer und auf so einer Holzterasse im Freien direkt am Fluss. Wie geil ist das denn? Ich hatte das Gefühl, dass die Dame sämtliche Sorgen der letzten Monate aus mir rausgeknetet hat. Super!

Abends waren wir dort essen. Die Lodge hat einen eigenen Gemüsegarten und das Essen war wirklich richtig lecker. Der Abend war sowieso total entspannt und lustig, weil wir alle so gut gelaunt waren. Nachts gabs ausnahmsweise mal keine tierischen Besonderheiten im Camp. Auch mal ganz schön, nachts entspannt aufs Klo gehen zu können ohne vorher alles nach Hippos, Leoparden, Schlangen oder so absuchen zu müssen.

Apropos Essen: Wie viele von euch wissen, mag ich einfach gutes Essen und probiere gerne leckre Dinge. Deshalb hier eine Zusammenfassung der Spezialitäten, die ich hier testen durfte:

  • Potje (gesprochen Poiki): hatte ich glaub ich irgendwo schon mal geschrieben? Ist so ein rundes Gefäß mit Füßen, das man direkt in die Glut stellt. Darin kann man quasi alles kochen, was irgendwie einen Eintopfcharakter hat. Man schnippelt einfach alles, tut es rein und kocht es durch – teilweise für mehrere Stunden. Wir hatten welchen mit Gemüse, einmal Chilli, und auch Fleisch. Einmal haben Lukas und Paul das Rindfleisch vorher mit Cola verkocht. Das war unglaublich zart hinterher, aber mein Favorit war trotzdem der einfache Gemüsepotje. Oft wird da mit so einem Kapana-Gewürz gewürzt… lecker!
  • Vetkoek (gesprochen Fettkök): Überall auf Märkten, am Straßenrand und so bekommt man so Brothefekugeln, die in Fett ausgebacken sind. Im Prinzip ist es wie ein Kreppel ohne Füllung und ohne Zucker und halt nicht süß. Schmeckt super und hatten wir fast auf jeder Fahrt als Reiseproviant. Paul hat am Ende sogar welche selbst gemacht. Die fand ich fast am besten.
  • Biltong: Hier kann man überall Trockenfleisch in verschiedensten Varianten kaufen. Früher konnte man halt nicht kühlen und da war das eine Möglichkeit, Fleisch haltbar zu machen. Die Stücke gibts quasi von allen Tieren, also Springbock, Zebra, Rind usw. Beliebt scheinen vor allem die Chillibites zu sein – Trockenfleisch mit Chilli gewürzt. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, dass man am Ende manchmal so Fasern im Mund übrig hat, die sich wie ein Kaugummi anfühlen.
  • Chapati: Hat Judith auf ihren zahlreichen Afrikareisen gelernt (darüber berichtet sie übrigens auf https://safari-njema.jimdofree.com/). Ein herzhafter Teig, der ähnlich wie Blätterteig mehrfach gefaltet wird und dann wie ein Pfannkuchen in der Pfanne ausgebacken. Lecker lecker!
  • Pap: Besteht eigentlich nur aus Mehl und Wasser und Salz. Es wird gekocht und ergibt dann so eine mehr oder weniger feste Masse, die man mit Soßen zusammen mit den Fingern ist. Mein Ding war es jetzt nicht so.
  • Für Vegetarier ist es hier gar nicht so leicht, wenn man nicht gerade selbst kocht. Ich ess zwar schon ab und zu Fleisch, aber schon lange nicht mehr so viel wie hier die letzten Wochen. Wenn man an der Tankstelle oder beim Bäcker was Herzhaftes für unterwegs holen möchte, gibts das nur mit Fleisch und man wird auch mal komisch angeguckt, wenn man nach einem vegetarischen Sandwich fragt.
  • Zebra schmeckt übrigens ganz gut, aber das Känguru in Australien und Lama in Peru fand ich deutlich leckerer. Hab schon Rüffel bekommen, dass ich die Tiere lieber streicheln und angucken und fotografieren soll und nicht essen. Stimmt!
  • Toll finde ich, dass man hier überall offenes Feuer machen kann und zu jeder Campsite irgendeine Art Feuerstelle oder Grill gehört. Oft kann man auch direkt noch Feuerholz kaufen oder holt es direkt am Straßenrand bei den Einheimischen. An unserem letzten Campingplatz gab es sogar einen großen Wok, den man übers Feuer schwenken konnte.

So, nach den tollen Entspannungstagen, gings rüber zum Etosha Nationalpark. Das hat aber einen eigenen Eintrag verdient!

Bis dann, eure Tine.

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